Pressemitteilung
Verkaufsoffene Sonntage 2012: "Wir sollten uns die Freiheit zur Freiheit nicht nehmen lassen!"
NÜRNBERG
/ Am Mittwoch steht wieder einmal die Sonntagsverkaufsverordnung für
das kommende Jahr auf der Tagesordnung des Ausschusses für Recht,
Wirtschaft und Arbeit. Wie in den Jahren zuvor äußert sich auch nun der
Nürnberger ÖDP-Stadtrat eher kritisch zu den vier geplanten
verkaufsoffenen Sonntagen: "Vor zwei Jahren setzten die
Verfassungsrichter ein deutliches Signal gegen den schleichenden Verlust
gesellschaftlich vereinbarter Ruhezeiten. Wenn immer mehr
Lebensbereiche ökonomisiert werden und dem Kommerz auch noch der letzte
freie Tag in der Woche geopfert wird, ist das eine besorgniserregende
Entwicklung. Auch wenn wir hier nur um vier von 52 Sonntagen im Jahr
diskutieren, es geht letztlich um die Grundsatzfrage: Welchen Wert hat
der freie Sonntag gegenüber der Maxime, höhere Umsätze zu erzielen," so
Schrollinger. Es werde vielfach unterschätzt, wie wichtig dieser
gemeinsame freie Tag für eine gesunde Gesellschaft sei. "Wir brauchen
dieses offene Zeitfenster zur Pflege unserer sozialen Beziehungen - ob
in der Familie oder im Freundeskreis. Deshalb sollten wir uns die
Freiheit zur Freiheit nicht nehmen lassen. Und dazu gehört auch die
Freiheit gegenüber selbst erzeugten Zwängen, immer etwas tun oder
konsumieren zu müssen. Gerade bei den heute
sehr großen Belastungen im Arbeitsalltag braucht es wenigstens einen
Tag in der Woche, der unter dem Zeichen von Erholung und Gemeinschaft
steht. Und dieser Fixpunkt ist vor allem auch für unsere Familien
wichtig," so der Ökodemokrat.
Sicherlich könne man bei der Nürnberger
Regelung von vier Einkaufs-Sonntagen nicht von einem "Dammbruch"
sprechen. Dennoch sei die Frage erlaubt, ob man heute
diese Ausnahmen überhaupt noch brauche, wo sich gegenüber früheren
Jahren die Ladenöffnungszeiten an Werktagen deutlich erweitert hätten.
"Vor nicht allzu langer Zeit ist der freie Samstag zum Werktag geworden.
Ich sehe nach wie vor keinen wichtigen Grund dafür, dazu auch noch
einen weiteren freien Sonntag aufzugeben."