Pressemitteilung
ÖDP fordert Nürnberger zum "privaten Atomausstieg" auf - Stromanbieter wechseln!
NÜRNBERG / Am 26. April ist der 23. Jahrestag der Atomkatastrophe von Tschernobyl. Die Nürnberger ÖDP fordert aus diesem Anlass alle Bürger auf, "privat aus der Atomkraft auszusteigen und zu einem Ökostromanbieter zu wechseln". Eine Liste umweltfreundlicher Erzeuger ist im Internet unter www.oedp-nuernberg.de/index.php abrufbar. Der Nürnberger ÖDP-Stadtrat Thomas Schrollinger erinnert daran, "dass die Folgen von Tschernobyl immer noch nicht überwunden sind. Noch heute sind nicht nur weite Landstriche rund um Tschernobyl unbewohnbar, auch bei uns hier in Bayern sind die Folgen messbar: Waldpilze und Wildtiere sind in manchen Gegenden Bayerns noch durch langlebiges radioaktives Cäsium verseucht." Die jüngsten Gefahrenstudie der Gesellschaft für Reaktorsicherheit hat nach Ansicht der ÖDP auch die mangelnde Absicherung deutscher Reaktoren bestätigt. "Deshalb fordern wir den umgehenden Atomausstieg, nicht erst in 30 Jahren", so Schrollinger. Es zeige sich mehr und mehr, dass der damals von der rot-grünen Bundesregierung beschlossene Atomausstieg nicht konsequent genug war, um sich von dieser gefährlichen Technologie wirklich zu verabschieden. Im Grunde sei es nicht viel mehr als eine "Abnahmegarantie von Atomstrom", die - so sei zu befürchten - auf Druck der Atomlobby bald auch wieder verlängert werden könnte. "Nach wie vor gilt der Euratom-Vertrag aus dem Jahr 1957, mit dem sich die Vertragsstaaten verpflichteten, die Atomkraftnutzung in Europa zu fördern. Nach dem EU-Beitritt Tschechiens werden beispielsweise trotz der häufigen Pannen im Risikoreaktor Temelin auch tschechische Atomkraftwerke gefördert," kritisiert Schrollinger. Dass es auch in deutschen Reaktoren immer wieder Sicherheitsprobleme gäbe, sei bekannt. "Wer auf eine Technologie setzt, in der das geringste menschliche Versagen eine große Katastrophe auslösen kann, tanzt auf einem gefährlichen Vulkan. Wir wissen heute, dass es bessere Alternativen gibt als diese Dinosauriertechnik, die alles andere als ökologisch ist. Auch Uran ist nicht endlos verfügbar und die ungelöste Frage nach der Endlagerung ist ein unverantwortliches Kopf-in-Sandspiel." Deswegen empfiehlt die ÖDP allen Bürgern, den Atom-Ausstieg selbst in die Hand zu nehmen. "Das größte Hindernis für den Atomausstieg auf politischer Ebene ist leider nach wie vor die wirtschaftliche Abhängigkeit der meisten Parteien von Konzernen und Aufsichtsratsposten - auch in der Atomindustrie," so Schrollinger. Es wäre deshalb im Interesse der Bürgerinnen und Bürger wünschenswert, dass sich noch mehr Parteien die politische Unabhängigkeit schaffen würden und wie die ÖDP konsequent auf jegliche Konzernspenden verzichten würden.