Pressemitteilung
ÖDP fordert Konsequenz in der Haltung zu Gigalinern
"Größenwahn auf Rädern" - "Grenzen der Logistik akzeptieren!"
NÜRNBERG
/ Die Nürnberger ÖDP fordert Konsequenz in der ablehnenden Haltung
gegenüber dem Modellversuch mit sogenannten "Gigalinern" auf Nürnbergs
Straßen. ÖDP-Stadtrat Thomas Schrollinger: "Wir hatten gute Gründe, als
wir uns im Verkehrsausschuss mehrheitlich gegen die Beteiligung am
Modellversuch aussprachen. Daran hat sich nichts geändert: Die Gigaliner
sind fast so lang wie eine Straßenbahn mit drei Zügen! Auch wenn sich
diese Fuhrwerke in erster Linie auf Autobahnen bewegen sollen, bleibt es
unvermeidlich, dass auch Zufahrtswege zu den Gewerbegebieten befahren
werden. Und genau hier würden sie zu einer erheblichen Gefährdung vor
allem von Fahrradfahrern und Fußgängern werden. Unsere Straßen sind für
solche LKWs schlichtweg nicht gebaut," so Schrollinger, der die
Nürnberger Position auch im Kontext einer nachhaltigen Umwelt- und
Verkehrspolitik sieht: "Die Grundentscheidung, den Güterverkehr von der
Straße wieder mehr auf die Schiene zu verlagern, darf mit solchem
Größenwahn auf Rädern nicht torpediert werden. Gigaliner dann auch noch
als besonders umweltschonend zu verkaufen, halte ich schlichtweg für
eine Unverschämtheit. Gerade im großen Umfang gehören Güter auf die
Schiene. Und dass Gigaliner zu einer Entlastung auf den Autobahnen
beitragen sollen, ist ein verkehrspolitisches Ammenmärchen. Bereits
jetzt sind die Fernstraßen voll mit LKWs. Es ist nicht schwer, sich die
Folgen auszumalen, wenn diese dann auch noch mit einer
überdimensionierten Länge unterwegs sind." Für den ÖDP-Politiker sind
Gigaliner "ein Sinnbild für Maßlosigkeit": "Für in Konkurrenz
stehende Unternehmen ist es zunehmend schwer, Grenzen zu akzeptieren.
Und die gibt es auch in der Logistik. Immer größere Fahrzeuge brauchen
auch immer größere Straßen. In Verantwortung für Umwelt- und
Klimaschutz darf dieser Teufelskreis nicht endlos weiterverfolgt
werden. Es ist nachvollziehbar, dass ein Wirtschaftsreferent den
Spediteuren entgegenkommen möchte. Aber Sicherheit und Ökologie sind nun
einmal höher zu bewerten als das Profitstreben einzelner Unternehmer."