Pressemitteilung
Neue Waldhalle in Großschwarzenlohe
Großschwarzenlohe - Leider ist die Diskussion um die Waldhalle in Großschwarzenlohe in einer ökologischen und demokratischen Niederlage geendet. Ein kurzer Blick aus ökologischer und demokratischer Sicht.
Die Diskussion um die neue Waldhalle bzw. die zwei neuen Hallen in Großschwarzenlohe offenbart einige Defizite in den Bereichen Ökologie und Demokratie. Zwar ist man in Wendelstein zurecht Stolz auf die eine oder andere Maßnahme im Bereich Nachhaltigkeit. Definitiv noch nicht angekommen ist jedoch dieses Thema bei der Flächennutzung. Selbst ein kürzlich aufgestellter Flächennutzungsplan wurde ausgehebelt, um für die „Neue Waldhalle“ weiter in die landwirtschaftlichen Flächen hinein zu expandieren. Der Umgang mit fruchtbarem Boden erfolgt weiter in der Manier des letzten Jahrhunderts: Wenn man profitabel bauen kann, dann kümmert man sich nicht mehr um Flächenfraß, Landwirtschaft oder gesunde Umwelt.
Ökologisch wäre es gewesen, sich ernsthaft darum zu bemühen, wie man die alte Waldhalle bzw. zumindest das Grundstück weiter dafür nutzen könnte. Das Grundstück zu verkaufen und dafür weiter in die Fläche zu wachsen ist eindeutig das Gegenteil von nachhaltig.
Erklärt wird das Ganze in der Regel so, dass die Mehrheit der Bevölkerung das ja so will. Doch in der vorliegenden Sache ist das vermutlich nicht der Fall. Wie hätte sonst eine kleine Initiative eine derart hohe Zahl von mehr als 1800 Unterschriften aus Wendelstein für ein Bürgerbegehren gegen den Ersatzneubau der Waldhalle sammeln können. Schon die Weigerung der Gemeindespitze, die Unterschriften entgegenzunehmen ist peinlich. Damit drückt man aus, dass einen die Meinung von 1800 Menschen nicht interessiert. Es wird wohl niemand für die Sache unterschrieben haben, ohne zu wissen um was es geht. Am Ende ist man im Rathaus froh über einen formalen Fehler der engagierten Initiative und nützt die fehlende bürokratische Expertise von engagierten Menschen gnadenlos aus. Für die Demokratie ist das ein Desaster. Dabei hätte der Marktgemeinderat mit der Durchführung des Bürgerbegehrens trotz der formalen Fehler wirklich Fairness beweisen können.
So aber verlieren Demokratie und Ökologie. Es bleiben wieder einige Hektar weniger für die Landwirtschaft und viele von den Regierenden enttäuschte Menschen. Hoffentlich lernt man daraus irgendetwas für die nächsten Planungen.
Als Ökologisch Demokratische Partei bedanken wir uns bei der Initiative für die beiden Bürgerbegehren. Trotz starkem Gegenwind hat sie für Bürgerbeteiligung und Ökologie gekämpft. Davon leben die Demokratie und die nächsten Generationen.
Hans Anschütz, Vorsitzender ÖDP Kornburg