Pressemitteilung
Nach Ankündigung des Baubeginns der Delfin-Lagune:
ÖDP-Stadtrat fordert "Notbremse der Vernunft" - Import von Wildfängen aus Japan für Nürnberg?
NÜRNBERG / Nach der jüngsten Ankündigung des Baubeginns der geplanten "Delfin-Lagune" für den 16. September 2008 wendet sich ÖDP-Stadtrat Thomas Schrollinger an die Bürger: "Schreiben Sie Briefe, äußern Sie Ihren Widerstand gegen das 24-Millionenprojekt", so der Ökodemokrat. "Ich habe Sorge, dass mit diesem Projekt im Nürnberger Tiergarten ein Weg beschritten wird, den mittlerweile vergleichbare Einrichtungen in Deutschland und Europa aufgrund besserer Einsicht verlassen haben. Für den geplanten Ausbau des Delfinariums werden mehrere Delfine benötigt, da die Nachzucht in Nürnberg in den meisten Fällen tödlich endete und von 23 Geburten 19 Tiere nicht überlebten. Es ist bekannt, dass 14 Delfine aus Taji (Japan) nach Deutschland importiert werden sollen. Diese Delfine, die dem freien Meer entrissen werden, können in erster Linie nur für Nürnberg bestimmt sein. Die Stadt Nürnberg würde durch die Erweiterung ihren bislang guten Ruf aufs Spiel setzen. In einem Land, in dem der Tierschutz Staatsziel ist und das nach England und Österreich im Tierschutz voranschreitet, ist es unbegreiflich, dass Nürnberg ein Delfinarium ausbauen möchte und hierfür Delfine importiert, die bei Massenabschlachtungen gefangen und traumatisiert werden, sich über kontinuierliche Rückschläge und Todesfälle hinwegsetzt und immense Summen aus Steuergeldern für langfristige Darlehen investiert." Schrollinger hofft, dass der Nürnberger Stadtrat ein beachtliches Zeichen für den Tierschutz setzt und den bisherigen Beschluss zurücknimmt. "Auch wenn es für viele Kolleginnen und Kollegen im Rat in diesem Punkt schwer ist, über den eigenen Schatten zu springen, würde der Tiergarten weit mehr an Ansehen gewinnen, wenn die ablehnende Haltung nahezu aller großen Tier- und Artenschutzorganisationen, die Kritik von Behindertenverbänden und auch von vielen Bürgerinnen und Bürgern ernstgenommen würden und die Notbremse der Vernunft gezogen wird."