Pressemitteilung
Autorennen setzt völlig falsches Signal für die Zukunft
Nürnberger ÖDP bekennt sich als Kritikerin der DTM am Norisring
Auch im Jahr 2023 soll im Juli die Meisterschaft der Deutschen Tourenwagen-Masters (DTM) auf dem Norisring in Nürnberg stattfinden. Dafür hat sich die Mehrheit der Stadtratsmitglieder im Wirtschaftsausschuss der Stadt Nürnberg ausgesprochen. Kritik an dem Autorennen am Dutzendteich gibt es schon seit vielen Jahren und auch im Vorfeld der diesjährigen Ausgabe kommt die Diskussion erneut auf. Auch gab es jüngst einen Antrag im Stadtrat dahingehend, dass die Stadt Nürnberg dem Veranstalter die Ausrichtung des Rennens die Genehmigung nicht mehr erteilen soll.
„Man muss sich bewusst machen, was die DTM eigentlich ist: hier wird schlichtweg der motorisierte Individualverkehr gefeiert.“, so Stephan Mitesser, Vorsitzender der Nürnberg-ÖDP. „Nachhaltigkeitskonzept, E-Stapler und die Entwicklung von e-Fuels und e-Antrieben schön und gut, die Veranstaltung glorifiziert jedoch in schier altertümlicher und patriarchaler Manier den Traum vom Automobil für jeden.“ Bei den Fahrzeugen, die bei der DTM auf die Strecke kommen, handelt es sich um Wettbewerbsfahrzeuge, die von Serienmodellen der Massenherstellern abgeleitet sind.
„Wenn Oberbürgermeister Marcus König vom ‚fränkischen Monaco‘ spricht, dann denke ich an superreiche Menschen, die vor Reichtum nicht wissen, wie sie ihr Geld ausgeben und ihre Freizeit verbringen sollen und eben nicht an ein gesellschaftlich relevantes Sportevent, das unbedingt erhalten werden muss.“, kritisiert Mitesser. „Die Gruppe der Fahrenden ist weder gesellschaftlich divers, noch inklusiv besetzt – so gab es beispielsweise in der Geschichte der DTM wohl nur eine Handvoll Frauen, die bei der Veranstaltung als Fahrerinnen dabei waren.“
Der ÖDP-Vorsitzende fordert die Stadt Nürnberg auf, sich so zu verhalten und zu positionieren, wie es beispielsweise die Kommune Maria Wörth in Österreich jüngst gemacht hat: hier hat man sich im Februar 2023 entschieden, ein in der Vergangenheit jährlich durchgeführtes Automobiltreffen künftig nicht mehr abzuhalten und begründet die Entscheidung damit, dass man sich in einem Transformationsprozess hin zu einer nachhaltigen Gemeinde befinde und solche Veranstaltungen nicht mehr ins Konzept passen.
Die ÖDP setzt sich in Nürnberg seit vielen Jahren für eine konsequente Politik in Sachen Klimaschutz und Gemeinwohl ein. So ist sie Unterstützerin das Bürgerbegehren Klimaentscheid, des Radentscheids und Mitinitiatorin des neu formierten Bürgerbegehrens Nürnberg – grün und lebenswert.